WO WIR WOHNEN Herbst 2021

Liebe Mitglieder, lange habe ich gewartet, doch am 27. September war es endlich so weit. Ich habe meinen ersten Leser- brief erhalten und dann noch einen mit so einer tollen Geschichte. Frau Poggendorff hat uns etwas aus ih- rem Leben geschrieben und wie die WGG sie nun seit 60 Jahren begleitet, doch lest selbst. Wie habe ich mich gefreut und hoffe, dass mich noch viele weitere Briefe erreichen werden. Euer Kontakt: Cajo Fuchs Fuchsbau Peter-Warschow-Straße 13 17489 Greifswald cajo@wgg-hgw.de 28 AKTUELLES 29 Sehr geehrte Damen und Herren, am 27. September 2021 blicke ich auf 60 Jahre Mitgliedschaft in der Wohnungsbau- Genossenschaft Greifswald zurück. Als Angestellte der Universität Greifswald war es mir möglich, bereits in jungen Jahren, am 27. September 1961, in die da- malige Arbeiter-Wohnungsbau-Genossen- schaft in Greifswald unter der Mitglieds-Nr. 1735 einzutreten. Das Eintrittsgeld betrug 10,- Mark. Mein Mann und ich haben unter Aufbietung unserer Kraftreserven neben unserer Arbeit insgesamt 590 Aufbaustun- den abgeleistet, die für den Erhalt einer Genossenschafts-Wohnung Voraussetzung waren. Dazu gehörten u.a. das Ausheben von Kabel- und Kanalisationsgräben, Anle- gen und Planieren von Grünflächen usw.! Schwielen und Blasen an den Händen sowie Rückenprobleme waren vorpro- grammiert. Wohnungsbau-Genossenschaft Greifswald eG 60 JAHRE MITGLIEDSCHAFT Trotzdem hat es dann noch 12 Jahre gedauert, inzwischen verheiratet und zwei Kinder, bis unserer kleine Familie im Juli 1973 in unsere erste Genossen- schafts-Wohnung in der Franz-Mehring- Str. (8) 66 einziehen durfte. Wir waren überglücklich in unserer 3-Raum-Wohnung im Parterre, zumal wir vorher sehr beengt gewohnt hatten. Zum ersten Mal hatten wir ein Bad mit Badewanne. Hier haben wir dann 27 Jahre gewohnt. Inzwischen hatten wir die Wohnung aufgewertet durch den eigenständigen Einbau einer Zentralhei- zung. Mit zunehmendem Alter und nachdem die Kinder bereits aus dem Haus waren, haben mein Mann und ich uns doch nach etwas mehr Ruhe gesehnt. In diesem Zusammen- hang haben wir uns an einen Zeitungsar- tikel von Kerstin Hermann„Bloß nicht im Parterre wohnen“ erinnert. Darin schrieb sie, eigentlich könnte man seine Möbel gleich auf die Straße stellen. Hat man mal die Gelegenheit für ein Mittagsschläfchen, wälzen sich Männer, Frauen und Kinder die Treppe hinauf und hinunter, ständig klappt die Haustür oder die Kellertür. Gern hilft man ja auch einem Schlüsselvergeßlichen aus der Patsche oder nimmt Pakete für andere Mieter an. Aus gesundheitlichen Gründen entschlos- sen wir uns dann doch im August 2000 in die freiwerdende Wohnung im 2. OG zu ziehen, was für ältere Bewohner wie wir eigentlich ungewöhnlich sein sollte. Obwohl aufgrund der Bausubstanz immer wieder Schimmelbefall auf der Wetterseite auftrat und uns viel Ärger bereitet hat, haben wir hier doch 17 Jahre die Ruhe sehr genossen. Im Dezember 2017 nutzten wir dann das Angebot in die moderne barrierefreie 2-Raum-Wohnung mit Fahrstuhl (Neubau) in der Peter-Warschow-Str. 13 umzuziehen, da uns das Treppensteigen bereits sehr schwerfiel. Endlich hatten wir nun auch einen lange schon gewünschten Balkon. Wir hoffen, dass es nunmehr der letzte Umzug war und wir hier in Ruhe und Zu- friedenheit bis ans Lebensende verweilen können. Übrigens habe ich es bis zum heutigen Tage nicht bereut, in die Wohnungs- bau-Genossenschaft eingetreten zu sein, weil diese uns doch Sicherheit und Gebor- genheit vermittelt. Mit freundlichen Grüßen Rosemarie Poggendorff Rosemarie und Dieter Poggendorff

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